Laudatio von Prof. Dr. Jürgen Jost, Direktor am Max-Planck-Institut für Mathematik in den Naturwissenschaften am Freitag, 1. März um 11:00 Uhr.
Kolloquium des Max-Planck-Instituts für Mathematik in den Naturwissenschaften am Freitag, 1. März 2024 um 15:30 Uhr von Professor Viviane Baladi: “Banach spaces and Bernoulli Billiards“.
Öffentlich / Eintritt frei Max-Planck-Institut für Mathematik in den Naturwissenschaften Leibniz-Hörsaal Inselstraße 22 / 1. Etage, 04103 Leipzig
Viviane Baladi ist Forschungsdirektorin am Centre national de la recherche scientifique (CNRS) in Frankreich. Sie ist außerdem Professorin der Universität Sorbonne in Paris und der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich an. Ihren Forschungsschwerpunkt bilden die dynamischen Systeme und die Chaostheorie. Die Laudatio auf Viviane Baladi wird von dem Direktor des Max-Planck-Instituts Professor Jürgen Jost gehalten. Er würdigt insbesondere ihre Entwicklung neuartiger Werkzeuge, wie dynamische Zetafunktionen und Spektren von Transferoperatoren, in einem zentralen Gebiet der modernen Mathematik, der Theorie dynamischer Systeme. Ihre Methoden leisten grundlegende Beiträge zum Verständnis der Mischungseigenschaften chaotischer Systeme.
Viviane Baladi studierte Mathematik und Informatik an der Universität Genf, wo sie auch ihren Doktortitel erwarb. Seit ihrer Dissertation beschäftigt sie sich mit dynamischen Zeta-Funktionen, an deren Entwicklung sie maßgeblich beteiligt war. Seit 1990 forscht Viviane Baladi am CNRS in Paris. Forschungs- und Lehrprojekte führten sie auch an die ETH Zürich und an die Universität Genf. Zudem arbeitete sie ein Jahr als Mathematik-Professorin an der Universität Kopenhagen und ein weiteres Jahr am CNRS-IMPA in Rio de Janeiro, Brasilien. Für ihre Forschung wurde sie vielfach geehrt. Sie war eine eingeladene Rednerin auf dem Internationalen Mathematikerkongress 2014, wo sie in der Sektion "Dynamische Systeme und gewöhnliche Differentialgleichungen" sprach. Viviane Baladi wurde mit der CNRS-Silbermedaille, einer Mitgliedschaft in der Academia Europaeaa und einem ERC-Grant für ihr Projekt "Smooth dynamics via operators, with singularities" ausgezeichnet. Der Teubner-Preis zur Förderung der mathematischen Wissenschaften wurde im Jahr 2014 auf Initiative des 2021 verstorbenen Stifters und Förderers der Teubner-Stiftung Jürgen Weiß ins Leben gerufen. Er wird seitdem in zweijährigem Turnus an herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verliehen. Der Preis knüpft an den „Alfred-Ackermann-Gedächtnispreis zur Förderung der Mathematischen Wissenschaften“ an, der von 1914 bis 1941 in Leipzig vergeben wurde und dessen erster Preisträger Felix Klein war. Die Teubner-Stiftung wurde 2003 im Haus des Buches in Leipzig mit dem Zweck der Förderung von Wissenschaft und Forschung im Sinne Benedictus Gotthelf Teubners gegründet. Sie hält das Andenken an das Wirken des erfolgreichen sächsischen Verlagsbuchhändlers, Firmengründers, Buchdruckers, Typographen und Leipziger Stadtrates im öffentlichen Bewusstsein wach.